Strukturierter Aufbau im Modell

Dafür gibt es nur eine Regel:
Planung, Planung und ausreichende Absicherungen!

Philip Baum hat lange Jahre einen Bauservice für Jetmodelle betrieben und sich durch seinen strukturierten und übersichtlichen Aufbau der »Innereien« der Modelle bei seinen Kunden einen Namen gemacht. Mit diesem Beitrag hilft er allen JetPower-Lesern, die Modelle so zu bauen, dass auch der Blick ins Modell nicht schamhaft verborgen bleiben muss.

Jeder Mensch freut sich über Komplimente. Das ist bei mir natürlich nicht anders. Der ein oder andere von Ihnen/Euch weiß, dass ich seit vielen Jahren professionell Jet-Modelle gebaut habe. »Habe«, weil ich damit nach knappen 10 Jahren nun aufgehört habe, um mich wieder anderen Dingen im Leben zu widmen. Wenn man so möchte, habe ich praktisch meinen Beruf wieder zu meinem Hobby gemacht. Deshalb möchte ich nun die Gelegenheit nutzen, die vielen Fragen zu beantworten, die ich so oft gefragt wurde; nämlich zu beschreiben, wie ich ein neues Modell angehe und warum es am Ende immer so aussah wie es aussah und sich so viele Personen daran erfreuten.

Eins vorweg: Mir geht es beim Bau nicht um die Optik. Die ist sekundär und ergibt sich bei einer guten Planung automatisch. Primär ist mein Bestreben immer, so viele Komponenten wie möglich sichtbar zu platzieren, um so viele Verbindungen wie möglich visuell zu kontrollieren. Das mache ich vor jedem Flugtag – ich habe mich an der Vorflugkontrolle orientiert, die ich bei der manntragenden Fliegerei kennengelernt habe. Den einzigen optischen Touch gebe ich den Modellen durch das Auslackieren des Rumpfs mit einer selbstgemischten dunkelgrauen Farbe.

Sogenannte Design-Ausbauten bei dem man mit einem Brett praktisch alles verdeckt und es mit Sprenkel-Lack lackiert, sind nicht nur optisch eine Geschmackssache, sondern mir ist es ein Graus, da dem Anwender so die Gelegenheit genommen wird, kleinste Probleme so früh wie möglich zu erkennen, ehe sie zu großen Problemen werden. Wie eingangs erwähnt ist aus meiner Sicht eine fundierte Planung unerlässlich. Zunächst teile ich die Komponenten, die ins Modell gebaut werden müssen in drei Gruppen ein. Und zwar:

Gruppe 1 – die »festen« Komponenten:

Hierunter fallen alle Komponenten, die ihren festen Platz im Modell haben, wie z.B.: Turbine, Servos, Anlenkungen, Tank, Schubrohr, Cockpit, Pilot, Fahrwerk, Blei etc.

Gruppe 2 – die »etwas flexiblen»
Komponenten:

Hierunter fallen alle Komponenten, die zwar nicht direkt einen festen Platz im Modell haben, aber trotzdem nicht willkürlich im Modell verteilt werden können, wie z.B.: Spritpumpen und Hoppertanks (hier sollte man z.B. auf die Schlauchlängen achten), ECU (hier sollte man z.B. auf die Kabellängen achten) etc.

Gruppe 3 – die »losen« Komponenten:

Hierunter fällt der gesamte Rest, wie z.B.: Empfänger, Stromversorgung, Akkus (für RC-Anlage, Fahrwerk, Turbinen etc.), Smokepumpe, Lufttanks, Ventile, Elektroniken (Licht, VSpeak, EZFW-Elektronik) etc.

Sonderfall Schwerpunkt

Bevor generell mit dem Bau begonnen wird, ist es aus zwei Gründen sehr wichtig zu wissen, wo genau (!) der Schwerpunkt des Modells liegt. 

Grund 1: Wie oben beschrieben muss man wissen, ob der Schwerpunkt ohne oder nur mit Bleizugabe erreichbar ist (Gruppe 1).

Beispiel: die MB 339 (3 x 3m) von Daniel Design: Hier gießt man – je nach Platzierung der Komponenten – im besten Fall nur 600 g, im schlechtesten Fall bis zu 1.000 g Blei in die Nase. Eine SU27 von CARF-Models baut man – immer die richtigen Komponenten und Positionierung vorausgesetzt – ohne Blei unter 25 kg.

Grund 2: Leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass viele Hersteller einen Schwerpunkt angeben, der deutlich zu kopflastig ist. Das Ergebnis ist, dass das Flugzeug im Zweifel lange nicht so gut fliegt, wie es mit einem korrekt eingestellten Schwerpunkt fliegen würde. Von daher macht es durchaus Sinn, eine oder mehrere vertrauenswürdige Personen zu fragen, wo sie den Schwerpunkt des Modells fliegen. 

Beispiel: …


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der
JetPower 3/2024.

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