Tornado II

Next Generation
Tornado II

Schaut man ein wenig in die Zukunft, stellt man fest, dass der Erstflug des Waffensystems PA 200 Tornado der Bundeswehr im Jahr 2024 auch schon 50 Jahren her ist. Damals war ich Jugendlicher und sah eine Dokumentation im Fernsehen über die Entwicklung dieses Flugzeugs und war begeistert von diesem Typ. Dass ich später mit Hilfe unseres Hobbys Modellflug selbst einen Tornado bauen würde, ahnte ich damals noch nicht, genau so wenig hätte ich mir vorstellen können, dass ich mich eines Tages sogar mit einem Nachfolger für dieses Flugzeug beschäftigen würde.

Nach meiner Pensionierung Ende 2014 hatte ich viele Ideen, was ich denn nun mit der zusätzlichen Freizeit anfangen möchte. Eine dieser Ideen war der Bau eines neuen Modells. Wie immer steht man zunächst vor der Frage, was es denn werden soll? Meine Faszination für Impeller-Jets bestand nach wie vor und grenzte den Flugzeugtyp schon mal deutlich ein. Also fing ich an, nach einem Vorbild zu suchen, das meinen Vorstellungen entspricht und das als Modell noch nicht allzu oft nachgebaut wurde.

Die ersten Spanten werden ausgesägt.

So richtig fündig wurde ich nicht und ich legte meinen Plan erst einmal aufs Eis. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Pressemeldungen, die sich mit der Nachfolge des Tornados befassten und damals schon andeuteten, dass es für den MRCA Tornado keinen direkten Nachfolger oder eine Weiterentwicklung aus deutscher Produktion geben wird. Vielmehr soll die Tornado-Flotte der Luftwaffe durch zusätzliche Eurofighter und den Ankauf von amerikanischen Boeing F-18 Super Hornet in verschiedenen Varianten ersetzt werden.

Die Spanten werden auf der Helling verschraubt.

Voraussetzung für eine solche Entwicklung, egal ob nun Groß oder Klein ist, dass man sich zunächst mit den Anforderungen, die ein solches Flugzeug erfüllen sollte, beschäftigt. Über den MRCA Tornado ist in den letzten Jahrzehnten sehr viel geschrieben worden und es ist eine große Anzahl von Büchern verfügbar, aus denen man die Aufgaben und damit die Anforderungen ableiten oder direkt entnehmen kann. Als nächstes stellte sich die Frage, wie moderne Flugzeuge der 5. Generation aussehen und welche Merkmale damit verbunden sind.

Die obere Rumpfhälft ist vollständig beplankt.

Aus der Kombination von Anforderungen und Merkmalen sollte das neue Flugzeug entwickelt werden. Leider würde die Beschreibung aller Anforderungen und Merkmale den Rahmen dieses Berichts sprengen und es können nur wenige aufgeführt werden. Zu den wichtigsten Anforderungen zählten für mich, dass der neue Tornado das bewährte Konzept einer Zwei-Mann-Besatzung fortführt und das Flugzeug aus Sicherheitsgründen mit zwei Triebwerken betrieben wird.

Tragflächen und Leitwerke werden verklebt.

Dazu kommen Merkmale, die die Erfassbarkeit durch Radar und die optische Sichtbarkeit verringern und Teile der möglichen Bewaffnung im Flugzeuginneren getragen werden können, ohne die Aerodynamik des Flugzeugs wesentlich zu beeinflussen, um am Ende auch noch gute Flugeigenschaften gewährleisten zu können.

Die Form für die Cockpithaube entsteht.

Um die optische Sichtbarkeit zu verringern, sollte auch die Spannweite minimiert werden und der Rumpf musste einen Teil der Auftriebskräfte mit erzeugen. Schon anhand dieser wenigen Anforderungen und Merkmale wird schnell klar, dass die Hauptentwicklungsarbeit den Rumpf betrifft. Allein die Unterbringung eines Waffenschachts, der Triebwerke und der zum Betrieb der Triebwerke notwendigen Bauteile der Zelle vergrößert jedoch die Breite des Rumpfs und somit auch die Flächen, die Radarstrahlen reflektieren können. Ein kleiner Nachteil, der aber allen Flugzeugen der 5. Generation zu eigen ist. Hier einen guten bzw. vertretbaren Kompromiss zu finden, war nicht leicht und hatte unter anderem auch zur Folge, dass auf die am alten Tornado bewährten …

Gespräch lesen Sie in JetPower 1/2022

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