Der Sturmvogel – Me 262 von HSD

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber viel Spaß. Ich fliege seit den letzten zwei Jahren in den kalten und kurzen Wintertagen ausschließlich Impellerjetmodelle aus Schaum. Der Markt für solche Modelle ist mittlerweile mit hochwertig und gut fliegenden Jets gut gefüllt. Der Aufwand am Platz ist gering da ich die Modelle komplett aufgebaut bzw. flugfertig transportiere. Also Akku aus dem LiPo-Heizkoffer und los gehts. In der Mehrzahl war ich auf Modelle von Freewing fixiert, wollte aber mal etwas größeres probieren, und bin auf die Modelle von HSD im Vertrieb von Natterer Modellbau gestoßen. Die Me 262 ist eines der Neuheiten von HSD und ich konnte nicht widerstehen.

Lieferumpfang

Alle Teile kamen unbeschadet, da sehr gut verpackt bei mir an. Das Modell ist in der ARTF-Version bereits mit Servos, Fahrwerk, Impeller, Regler und vorprogrammierter Multifunktionsbox MFC-2085-DR ausgestattet. Alle Bauteile hinterlassen einen sehr soliden Eindruck. Die Ruderanlenkungen und Schubstangen sind aus Metall und an beiden Enden mit Kugelköpfen bestückt. Durch die feinen Gewinde lassen sich die Neutralstellungen der Ruder bei Servomittelstellung sehr genau einstellen. Die Servos haben Alugehäuse und stellen schnell und präzise. Das Fahrwerk ist komplett aus Aluminium mit kugelgelagerten Rädern. Am Hauptfahrwerk wirkt eine elektromagnetische Bremse. Vorsicht, die Bremse beißt derart zu, dass die Räder auch bei höheren Geschwindigkeiten blockieren. Leider sind alle Federn der Fahrwerksbeine zu hart. Dazu später noch mehr. Für die Multifunktionsbox liegt eine zusätzliche sehr detaillierte Anleitung in Form eines DIN A6-Hefts bei. Die Flächen und die Höhenruder haben fertig konfektionierte Mehrfach-Stecker / Buchsen und werden mit einem Karbonrohr am Rumpf bzw. am Leitwerk befestigt. Alle Lötarbeiten sind schon getätigt und sämtliche Kabel mit XT60-, XT90- oder 4 mm-Goldkontakten
ausgestattet.

Zusammenbau

Die Anleitung ist keine Schwarz / Weiß-Kopie, sondern ein gedrucktes farbig Illustriertes, in Englisch und Chinesisch verfasstes Handbuch, das keine Wünsche und Fragen offen läßt. Ich habe das Modell strikt nach der Anleitung zusammengebaut, auch die Programmierung und die Servoeinstellungen werden ausführlich und verständlich erklärt. Als Futaba-Jünger war ich natürlich hocherfreut, den Empfänger mit nur einem Kabel am S-Bus anschließen zu können. Ich musste lediglich die Kanäle laut Anleitung im Sender zuordnen und schon war alles, bis auf kleine Veränderungen an den Servogestängen, funktionsbereit. Zusätzlich habe ich noch einen Unisens-E Sensor mit vorkonfektionierten XT90 von SM-Modellbau zwischen einem Regler und Akku geschleift. Damit habe ich auf der FX36 die Echtzeitkontrolle über Empfangsqualität, Spannung RX-Akku, Spannung Antriebsakku, Strom, Flughöhe und entnommener Kapazität.

Der Rumpf mit den beiden großen Öffnungen im Cockpit- und Bug-Bereich.

Auf der Multifunktionsbox, die das Fahrwerk, das Licht und die Servos ansteuert, bleibt noch ein Kanal frei. Diesem habe ich das Bugrad per freien Mischer zugeordnet. Somit wird das Lenkservo nur bei ausgefahrenem Fahrwerk angesteuert und ich kann das Bugrad über einen Drehgeber am Sender ohne Abhängigkeit vom Seitenruder trimmen. Das ist bei starkem Seitenwind sehr hilfreich.

Die rumpfseitige Tragflächenaufnahme, dahinter ist das Fahrwerksservo zu erkennen.

Ich habe die XT90-Buchsen gegen Ansmann 7 mm / 150 A-Goldkontakte getauscht, da sich solche an meinen Akkus befinden. Für die RC-Akkus sind XT60 vorgegeben. Diese sind auch an meinen LiPos. Alles wird nach Anleitung zusammengesteckt und verschraubt. Es zeigte sich, dass der vordere Rumpfdeckel etwas wackelte. Das habe ich mit Heißdampf hinbiegen können. Da ich größere Akkus als in der Anleitung empfohlen benutze, musste ich diesen Deckel auch ein wenig von innen aushöhlen. Somit konnten die Akkus ungehindert weit genug nach hinten geschoben werden, um den Schwerpunkt genau einzustellen.

Der Rumpfdeckel passte nicht ganz, konnte aber einfach mit heißem Dampf in Form gebracht werden.

Der angegebene hintere Schwerpunkt von 150 mm ab Flächenwurzel lässt sich ohne Probleme oder Zusatzgewichte mit den Akkus einstellen und erwies sich beim Einfliegen als perfekt. Das lässt sich hervorragend mit der Waage von Xicoy erledigen. Das Leitwerk wird in den Rumpf gesteckt und mit zwei Gewindeschrauben nach unten festgehalten. Leider ist die Aussparung am Rumpfheck etwas zu breit und somit kann das Leitwerk leicht seitlich wackeln. Es macht beim Fliegen keinerlei Probleme, aber ich werde es später mit Montagekleber fixieren. Als einziges Teil muss die Rumpfnase aus Plastik angeklebt werden. Das alles dauerte inklusive Kaffeepausen nicht länger als zwei Stunden.

Bei der Flächenmontage hakt nichts, gut zu sehen ist auch die schön ausgeführte Lackierung.

Das Einfliegen

Alle Ruderwege, auch die der Klappen wurden nach Anleitung programmiert. Die mit einer Kofferwaage gemessenen 5,5 kg Schub beschleunigten die Schwalbe auf weicher Rasenpiste derart, dass sie nach rund zehn Metern in die Luft hüpfte, um völlig stabil wegzusteigen. Keinerlei Anzeichen von Stömungsabriss! Und das bei ca. 30 Grad Seitenwind mit gemeldeten 25 km / h. Zuerst wurden alle Flugphasen bei aus- und eingefahrenem Fahrwerk getrimmt. Nur sehr wenig Trimmschritte sind dafür notwendig. Egal wie die Klappen gefahren sind, das Modell verhält sich fast neutral. Dann wurden die Klappen und das Fahrwerk eingefahren und verschiedene Figuren wie Looping, Immelman oder Hammerhead ausprobiert. Das Modell ist extrem …

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in JetPower 3/2021

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